Die Freimaurerlogen nahmen in der spätfeudalen Gesellschaft Brandenburg-Preußens einen wichtigen Platz ein. Dennoch wissen wir über ihre Geschichte wenig.
Die historische Literatur erwähnt wohl die Logen und einzelne Freimaurer, meist Friedrich II., vertieft jedoch das Thema nicht. Die Freimaurer der Vergangenheit stellten in zahlreichen Festschriften die Geschichte ihrer Loge dar. Sie druckten sie indes als Manuskript für Brüder, die mit wenigen Ausnahmen (Halle 1844, Königsberg 1910, Magdeburg 1911 u.a.) nicht in den Buchhandel und damit auch nicht in die öffentlichen Bibliotheken gelangten. Die Freimaurer haben das Desiderat in Forschung und Literatur gewollt. Die Logen verwehrten Freimaurern anderer Obödienzen und generell nichtmaurerischen Historikern den Blick in ihre Archive. Eine unabhängige wissenschaftliche Forschung war nicht möglich. Ein Wandel in der masonischen Historiografie begann im Kaiserreich, allerdings hauptsächlich hinsichtlich der allgemeinen Geschichte der Freimaurerei und der großen Logenvereine. Der Bibliotheksdirektor des Berliner Abgeordnetenhauses August Wolfstieg erarbeitete eine bis heute unverzichtbare freimaurerische Bibliografie.
Die preußischen Großlogen publizierten auf der Grundlage ihrer jeweiligen Archive Darstellungen ihrer Geschichte. Schließlich schrieb Ferdinand Runkel 1932 zusammenfassend eine Geschichte der Freimaurerei in Deutschland und gaben die Freimaurer Eugen Lennhoff und Oskar Posner ein Internationales Freimaurerlexikon heraus, denen seit Anfang des 19. Jahrhunderts mehrere ähnliche Lexika vorausgegangen waren. Das Dritte Reich beendete diese Entwicklung. Das NS-Regime unterdrückte Mitte der dreißiger Jahre die Freimaurerei und beschlagnahmte das Logeneigentum. Vieles ging verloren.