Seit 1958 gehöre ich dem Freimaurerbund an. Er hat mich durch mein erwachsenes Leben begleitet, ich verdanke ihm menschliche Begegnung, moralische Orientierung, spirituelle Bereicherung und immer wieder Anstöße für die Suche nach dem Weg zu mir selbst.
Ich bin immer ein aktiver Freimaurer gewesen und habe mich oft und gern einbinden lassen in das brüderliche Mitgestalten meiner Loge »Ver Sacrum«, der »Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland«, der »Vereinigten Großlogen von
Deutschland« und der Freimaurerischen Forschungsgesellschaft (Forschungsloge) »Quatuor Coronati«. Mit besonderer Freude habe ich nach der deutsch-deutschen Vereinigung im Jahre 1990 am Wiederaufbau der Freimaurerei in den neuen Bundesländern mitgewirkt.
Für all diese Handlungsfelder habe ich immer wieder versucht, Überlegungen anzustellen, Gedanken zu formulieren und Konzepte zu erarbeiten, einmal, um mir selbst über mein Grundverständnis der Freimaurerei als eines ethisch orientierten Bundes mit einer symbolischen Einübungs- und Erfahrungsmethode klar zu werden, zum anderen, um brauchbare Grundlagen für das Gespräch mit meinen Mitbrüdern und den Repräsentanten der Öffentlichkeit zur Verfügung zu haben. Denn Freimaurerei entfaltet sich im Diskurs,
und »nichts geht über das laut denken mit einem Freunde« (Lessing). Zu diesen »Überlegungen« und »Kommentaren« sind im Laufe der Jahre immer mehr »Analysen« hinzugekommen. Als »gelernter« Sozialwissenschaftler mit einer ausgeprägten Affinität zu historischer Betrachtung habe ich insbesondere die Zeit nach dem Ausscheiden aus Forschungsinstitut und Universität genutzt, um analytische Beiträge zum Verhältnis von Freimaurerei und Gesellschaft in Deutschland zu erarbeiten.