Dr. Andreas Önnerfors
University of Gothenburg
Department of Literature, Ideas and Religion
Box 200
S-405 30 Göteborg
Schweden
Andreas Önnerfors (geb. 1971 in Gerolstein) absolvierte 1990 sein Abitur in Trier. Nach einleitenden Studien und mehreren längeren Reisen trat er 1993 in Schweden seinen Militärdienst an (Königliche Leibgarde, Stockholm und Dolmetscherschule der Schwedischen Streitkräfte, Uppsala) und begann im Jahr 1995 mit dem Studium der Ideen- und Wissenschaftsgeschichte an der Universität Lund. Dort war er ebenfalls in der studentischen Selbstverwaltung im Kulturbereich tätig. Nach Bachelor- und Masterarbeiten zur Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts, wurde er 1999 zum Promotionsstudium zugelassen. Zwischen 2000-2003 war er Stipendiat am DFG-geförderten Graduiertenkolleg „Kontaktzone Mare Balticum“ an der Universität Greifswald und promovierte 2003 an der Universität Lund mit einer Dissertation zu den kulturellen Beziehungen Schwedens mit Pommern: Svenska Pommern: kulturmöten och identifikation 1720-1815 („Schwedisch-Pommern: kulturelle Begegnungen und Identifikation 1720-1815“). In der Dissertation setzte er sich auch intensiv mit der Geschichte der Freimaurerlogen in Greifwald und Stralsund auseinander, sowie anderen Gesellschaften wie dem „Orden der Abeliten“. Zwischen 2004 und 2006 arbeitete Andreas Önnerfors als Post-Doc am Zentrum für Europastudien an der Universität Lund und führte ein Forschungsprojekt zur schwedischen Freimaurerei im 18. Jahrhundert durch. Eine Mitgliedsmatrikel wurde erfasst und 4300 Namen daraus extrahiert, sowie als biographisches Index publiziert und sozialhistorisch analysiert. 2007 verbrachte Andreas Önnerfors zunächst an der Universität Freiburg i. Br. und danach an der Université Nice Sophia-Antipolis, wo er unter dem renommierten Freimaurerforscher Pierre-Yves Beaurepaire ein Projekt durchführte. Direkt von Nice wurde Önnerfors daraufhin auf die Stelle als Direktor des Centre for Research into Freemasonry and Fraternalism an der University of Sheffield in England berufen. In dieser Stellung arbeitete Önnerfors bis 2010 an der internationalen Stärkung der Freimaurerforschung im akademischen Bereich. Unter anderem wurde eine akademische Zeitschrift gegründet (Journal for Research into Freemasonry and Fraternalism). Seit 2010 ist Önnerfors wieder akademisch in Schweden tätig, zunächst an den Universitäten Lund und Malmö und ab 2014 inzwischen in einer festen Stellung als Dozent an der Universität Göteborg. Im Sommersemester 2016 wird er ein Forschungssemester am Wissenschaftskolleg Greifswald durchführen.
Arbeitsschwerpunkte
Freimaurerei und Pressegeschichte des 18. Jahrhunderts, theoretische Ideengeschichte. Projekt zum schwedischen Philosophen Thomas Thorild.
Aktuelle Projekte
- Datenbank über schwedische Freimaurer im 18. Jahrhundert.
- Herausgabe der Werke Thomas Thorilds sowie seine Biographie während der Zeit des Exils in Greifswald 1795-1808.
- Die Berichterstattung über schwedische Themen in der deutschen Presse des Alten Reichs.
Publikationen zur Freimaurerei (Auswahl)
- “The Earliest Account of Swedish Freemasonry? Relation Apologique (1738) revisited” in Ars Quatuor Coronatorum, Vol 124, 2014, S. 1-34
- ”Schwedische chiffrierte diplomatische Korrespondenz über die britische ‚Unlawful Societies Act’ (1799)“ in (Ed. Ann-Simone Rous, Martin Mulsow) Geheime Post: Kryptologie und Steganographie der diplomatischen Korrespondenz europäischer Höfe während der Frühen Neuzeit, Berlin: Duncker & Humblot 2015, S. 209-223
- “Ritter der Freiheit? Der Wallhall-Orden in der schwedischen Armee und seine Verbindungen zur Anjala-Meuterei 1788“ in Krieg und Frieden im 18. Jahrhundert: Kulturgeschichtliche Studien (Ed. Stephanie Stockhorst), Hannover: Wehrhahn 2015, S. 305-329
Ein aktuelles Publikationsverzeichnis ist immer unter dem Profil https://gu-se.academia.edu/AndreasÖnnerfors abrufbar, siehe https://www.academia.edu/21333432/List_of_Publications_Status_January_2016_