Prof. Dr. Ralf Liedtke
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Institut für Klassische Philologie und
Philosophie
Lehrstuhl für Philosophie II
An der Universität 2
D-96047 Bamberg
Tel. 0049 951 8631951
1980 – 1986 Technische Universität Braunschweig, Studium Philosophie, Germanistik, Pädagogik. 1986 Erstes Staatsexamen (Braunschweig). 1989 – 1993 Universität Bamberg, Wissenschaftlicher Mitarbeiter amLehrstuhl für Philosophie II. 1994 Promotion (Bamberg). 1995 Zweites Staatsexamen (Osnabrück). 2000 Habilitation (Bamberg). 2001 – 2007 Universität Bamberg, Privatdozent für Philosophie am Lehrstuhl für Philosophie II. Seit 2007 Universität Bamberg Professor für Philosophie am Institut für Klassische Philologie und Philosophie. Neben seiner Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Philosophie – DGPhil – ist Liedtke u.a. auch in der freimaurerischen Forschungsloge Quatuor Coronati tätig. Darüber hinaus beteiligt er sich am Netzwerk Freimaurerforschung und ist wissenschaftliches Mitglied der European Society for the Study of Western Esotericism (ESSWE), der ersten europäischen Forschungsorganisation, die sich auch mit der hermetischen Philosophie befasst.
Arbeitsschwerpunkte
- Philosophie und Ethik der Freimaurerei; ideengeschichtliche Zusammenhänge zwischen Freimaurerei und Hermetik/Alchemie, aktuelle Verschwörungsvorstellungen.
- Theoretische und historische Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit liegen in der Erforschung der Hermetik, der Alchemie sowie der Naturphilosophie der deutschen Romantik, insbesondere bei Novalis und Schelling. Darüber hinaus ist er in der
- Freimaurerforschung tätig. Im Bereich praktischer Philosophie befasst sich Liedtke insbesondere mit der Berufsethik der Ingenieure.
- Ralf Liedtke ist der erste deutsche Philosoph, der das Corpus Hermeticumaus einer systematischen, naturphilosophischen Perspektive untersucht hat. Er vertritt dabei die These, dass die hermetische Tradition, die häufig als Irrationalismus bezeichnet wurde, eine ganz eigene Denkform und Logik beschreibt. Als Denken der Differenz steht die Hermetik im Gegensatz zur Identitätsphilosophie der abendländischen Metaphysik seit Platon. Insofern sie nach Ansicht Liedtkes vom Prinzip der Bewegung ausgeht, alles Werdende und sich Verändernde aber traditionell als nicht seiendes oder als Chaos – altgr. Bedeutung: ‚Leere‘ – betrachtet wurde, ist die hermetische Naturlehre der historische Vorläufer von Theorien der Selbstorganisation sowie der Systemtheorie und der Chaosforschung.
Eine Besonderheit der hermetischen Philosophie ist ihre geheimnisvolle Symbolik, die zurzeit großes öffentliches Interesse findet. Dazu haben die Romane des populären amerikanischen Schriftstellers Dan Brownmaßgeblich beigetragen, insbesondere sein neues Werk “Das verlorene Symbol”. Brown verdeutlicht darin den engen Bezug zwischen hermetischer Symbolik und Freimaurerei.
Publikationen zur Freimaurerei (Auswahl)
- Die Hermetik. Traditionelle Philosophie der Differenz. Paderborn u.a. (Schöningh) 1996.
- Der Ingenieur-Eid. Ethische – naturphilosophische – juristische Perspektiven (zus. mit U. Wendeling-Schröder, W. Meihorst). Mit einem Beitrag von H.R.H. The Prince of Wales. Bretten (scientia nova) 2000.
- Das romantische Paradigma der Chemie. Friedrich von Hardenbergs Naturphilosophie zwischen Empirie und alchemistischer Spekulation. Paderborn (mentis) 2003.
- Hermes In Nuce. Hermetische Schriften des 18. Jahrhunderts (Hg.). Sinzheim (AAGW) 2005.